23. April 2007 | Pressemitteilung
Lange Nacht der Wissenschaften 2007 am Max-Planck-Institut für demografische Forschung
Zum vierten Mal lädt das Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) Besucher ein, um sich über die Disziplin Demografie, über aktuelle Forschungsprojekte sowie über Ursachen und Wirkungen des demografischen Wandels zu informieren. Demografen, Statistiker, Mathematiker, Soziologen, Ökonomen, Biologen, Anthropologen, Mediziner, Psychologen, Politikwissenschaftler und Geografen aus über 20 Ländern widmen sich in dem 1996 gegründeten Max-Planck-Institut gemeinsam der Erforschung demografischer Prozesse.
Im Mittelpunkt der Forschung steht die Bevölkerung: Wie ist sie zusammengesetzt? In welchem Umfang wächst oder schrumpft sie? Wie und weshalb verändert sie sich? Hier spielen verschiedene Kräfte eine Rolle: Familienverhalten, Sterblichkeit sowie Zu- und Abwanderung.
Besucher können sich in Vorträgen über aktuelle Forschungsarbeiten am Institut und über die demografische Entwicklung in Deutschland informieren:
18:15-18:30 Uhr Was Max Planck zur Demografie zu sagen hätte. Eine kleine Bildbetrachtung
zum Thema „Death, Births and Mathematics“.
Dr. Andreas Edel
Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock
18:30-19:00 Uhr Wer pflegt die Alten? Die Zukunftsaussichten der „Alternden Gesellschaft"
Prof. Dr. Gabriele Doblhammer-Reiter
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels /
Universität Rostock
19:00-19:30 Uhr Alter – Familie – Migration in Mecklenburg: was wir aus der
Historischen Demografie lernen können.
Prof. Dr. Kersten Krüger / PD Dr. Stefan Kroll
Universität Rostock, Historisches Institut
19:30-20:00 Uhr Ein Leben ohne Kinderlachen? Kinderlosigkeit in Deutschland.
Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld
Max-Planck-Institut für demografische Forschung / Universität Rostock
20:00-20:30 Uhr Paare ohne Trauschein - ein Zukunftsmodell? Erfahrungsberichte aus Italien.
Christin Schröder
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
20:30-21:00 Uhr Harriets 175. Geburtstag oder: warum Darwins Schildkröte so alt wurde.
Dr. Alexander Scheuerlein
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
21:00-21:30 Uhr Ganz die Mama (?) - Was Gene zu langem Leben beitragen
Dr. Jutta Gampe
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
Außerdem bietet das MPIDR einen ungewöhnlichen Laborbesuch an: Im „Zahnlabor“ wird erklärt, wie man anhand von Knochen und Zähnen das Sterbealter des Individuums ermitteln kann. Hintergrund ist die Frage, wie alt die Menschen vor 1000, 2000 oder 10.000 Jahren geworden sind und wie man das feststellen kann, obwohl es damals keine Geburtsurkunden oder Kirchenbücher mit Tauf- und Sterberegistern gab? Was verraten Knochen über das Alter eines Menschen? Was "erzählt" eine Zahnwurzel über das Leben eines Menschen, nachdem sie in Scheiben gesägt, aufwändig geschliffen und poliert wurde? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen Einblicke in die Demografie (prä-)historischer Bevölkerungen.
Weiterhin sind die Wissenschaftler im institutseigenen Labor dem Geheimnis der Langlebigkeit auf der Spur. Sie untersuchen den Süßwasserpolypen Hydra. Dieser ist aufgrund seiner hohen Regenerationsfähigkeit interessant bei der Frage nach Unsterblichkeit und Altern.
Wer sich neben einer Führung durch das Gebäude des MPIDR über weitere Arbeitsgruppen und Forschungsprojekte informieren möchte, findet in der Posterausstellung Wissenswertes. Dabei werden unter anderem regionale Phänomene wie Abwanderung und der Geburtenrückgang in Mecklenburg-Vorpommern näher beleuchtet. Ein Film erklärt die Faktoren, welche die Länge des Lebens beeinflussen. Wer es individueller möchte, speist in einen Lebenszeitrechner seine persönlichen Faktoren ein, auf deren Grundlage eine durchschnittliche Lebenszeit berechnet wird.
Außerdem stellt sich das Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels vor. Dies ist eine gemeinsame Einrichtung des MPIDR und der Universität Rostock, die sich vornehmlich der praxisnahen Forschung widmet und Antworten auf politikrelevante und aktuelle Fragen erarbeitet. Diese werden gesellschaftspolitischen Interessierten und Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt.